06.06.2007 Namibia ist ein dünnbesiedeltes Land. Es leben dort nur etwa 2 Einwohner pro km2 (im Vergleich dazu leben in Deutschland etwa 231 Einwohner pro km2). Was zunächst wie ein echter Vorteil erscheint, stellt sich bei der Bereitstellung von Bildung als enormer Nachteil heraus. Nur in größeren Ortschaften gibt es staatliche Schulen, denn Namibia ist nicht wohlhabend genug, um in jeder Siedlung (mit vielleicht nur wenigen Kindern) die staatlich garantierte Grundschulbildung zu ermöglichen. Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes (http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laender/Namibia.html) ist dazu folgendes zu lesen:
In der Bildungspolitik verfolgt die namibische Regierung zwei ehrgeizige Ziele: Allen namibischen Kindern eine Schulbildung bis zum 16. Lebensjahr zu ermöglichen und gleichzeitig Spuren der Apartheid im Schulwesen zu beseitigen. Obwohl stetig über 20% des nationalen Haushalts für Bildung ausgegeben werden, sind weiterhin große Anstrengungen erforderlich, um die Qualität der Ausbildung zu verbessern und den gleichberechtigten Zugang zu Bildung in allen Regionen des Landes zu gewährleisten. Die HIV/Aids-Problematik in Namibia (Prävalenzrate ca. 20%) stellt eine zusätzliche Belastung für den Bildungssektor dar; immer häufiger fehlen Lehrkräfte und die Zahl der Aids-Waisen steigt.
Schule bedeutet für die Kinder auf dem Lande Internat, denn die Entfernungen zwischen ihren Wohnorten und der (staatlichen) Schule sind meist zu weit, um sie 2 mal pro Tag zurückzulegen. Internat bedeutet auch Schulgeld, welches viele der ärmeren Landbewohner nicht erwirtschaften können. Damit sind ihre Kinder von den staatlich bereitgestellten Bildungsmöglichkeiten ausgeschlossen.
Hier setzen die privaten Initiativen zur Gründung von Schulen an. So auch die von uns ausgewählte Schule in dem Örtchen Nabasib in der Region Hardap. Gegründet und gebaut wurde sie durch den Verein NAUKLUFTexperience, ein Zusammenschluss von drei Gästefarmen in der Nähe. Diese Schule ist inzwischen staatlich anerkannt (Nabasib Primary School), so dass die Lehrer vom Staat bezahlt werden. Das ist auch schon fast alles, was diese Schule zu bieten hat. Es gibt fast keine Unterrichtsmaterialien und so etwas wie moderne Medien schon gar nicht – dazu fehlt die Elektrizität.
Hier kommen wir nun ins Spiel. Wir planen den Bau einer Fotovoltaik-Anlage zur Grundversorgung der Schule mit Elektrizität. Betrieben werden sollen damit vor allem Computer (zur Erstellung eigener Unterrichtsmaterialien) und ein Drucker, sowie ein Kopierer zur Vervielfältigung. Auch diese Geräte werden wir versuchen zu beschaffen.
Des weiteren werden wir versuchen, möglichst viele Solarkocher zu beschaffen, denn auch die Nabasib PS ist ein Internat. Allerdings sind nur 100 der insgesamt 130 Schüler im (kostenpflichtigen) Internat untergebracht. 30 Kinder stammen aus Familien, die zu arm sind um ihnen das Mittagessen in der Schule bezahlen zu können. Diese erhalten ein Mittagessen aus einem staatlichen „Feed Program“ – zubereitet auf offenen Holzfeuern. Offene Holzfeuer in einem Land, welches eine äußerst spärliche Vegetation hat, macht auf längere Sicht keinen Sinn.
Wir bekommen demnächst Besuch von einem der Farmer von NAUKLUFTexperience und können dann sicher auch längerfristige Pläne erstellen. Jedenfalls haben wir uns vorgenommen, dieses Projekt in Namibia in seiner Entwicklung über einen längeren Zeitraum zu unterstützen.
Wolfgang Thiel
Brh
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