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„Unter welchen Umständen würden Sie auf Plastik verzichten?“, „Haben Sie schon Rassismus erlebt?“ Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 7 interviewen an einem Donnerstag gegen 12 Uhr Passanten in der Innenstadt. Andere fotografieren zur gleichen Zeit Pflanzen im Stadtpark. Wieder andere schieben gaaaanz langsam Legofiguren über ein Tuch oder bauen eine Garderobe auf dem benachbarten Bauspielplatz. Und all das in der Unterrichtszeit?
Ja! Der Jahrgang 7 der HHS erprobt seit dem Sommer 2020 acht Stunden Projektunterricht pro Woche. Hier lernen unsere Schülerinnen und Schüler anhand von lebensnahen Projekten, die sie allein oder in Gruppen überwiegend selbst entstehen lassen. Die Themen orientieren sich an den Schwerpunkten unserer Mittelstufenprofile1 und reichen von „Randsportarten“ über „Balladen verfilmen“ und „Invasive Pflanzen im Stadtpark“ bis zu den „Nachhaltigkeitszielen der UNESCO2“.
Fragen Sie sich doch mal bei einem dieser Beispiele: Was weiß ich schon darüber? Was interessiert mich an dem Thema? Welche Fragen habe ich dazu?
Diese drei Fragen stehen am Anfang eines jeden Projektes. Unser Konzept1 sieht vor, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler zusätzlich fragen: Wie möchte ich dazu arbeiten? Und weil sehr oft in Gruppen gearbeitet wird: Wer hat ähnliche Ideen wie ich, mit wem arbeite ich zusammen? So lernen die Jugendlichen, sich interessengeleitet, selbstständig und kooperativ mit Themen und Techniken auseinanderzusetzen. Sie sammeln ihre Ergebnisse und bereiten damit eine Präsentation für andere vor. Häufig darf die Präsentationsform frei gewählt werden: Plakate, Filme, Texte, Bilder, Theaterszenen, Quizzes, Experimente, Modelle... Denn am Ende sollen die Mitschüler*innen – oft auch der ganze Jahrgang2 oder sogar die Schulöffentlichkeit – erleben und nachvollziehen, was da im Unterricht entstanden ist. Ein Unterricht übrigens, der sich meistens gar nicht anfühlt wie Unterricht!