07.11.2012 Ende September hatte die Klasse 10d im Rahmen ihres derzeitigen Themas Nationalsozialismus im Gesellschaftsunterricht die Ehre, einen Zeitzeugen begrüßen zu dürfen. Sein Name ist Rolf Appel und er ist 1920 geboren. Herr Appel versuchte uns anhand mehrerer, anschaulich beschriebener Beispiele nahe zu bringen, was er damals erlebt hat.
So versuchte sein damaliger Lehrer Herr Trumpf, die Schüler in Mathematik so zu beeinflussen, dass sie sich zu Nationalsozialisten bekennen sollten. Der Lehrer unternahm eine Messung der Schädellänge und begutachtete Augen- und Haarfarbe jedes einzelnen Schülers genau, um feststellen zu können, ob es sich um einen Arier handelte. Außerdem hielt Herr Trumpf lange Vorträge über Kriegserlebnisse und behauptete, dass ein Kaufmann ein jüdischer Beruf sei und Männer in den Krieg müssen. Herr Appel erzählte, dass Hitler die Kinder damals Geld sammeln ließ, unter dem Vorwand, dass es Spenden für das damalige „Winterhilfswerk“ seien. Natürlich war dem einen oder anderen klar, dass Hitler das Geld für die Rüstungsindustrie benötigte. Trotzdem sammelten die Kinder eifrig Geld, um nicht negativ aufzufallen. Eines Tages wurde Herr Appel aufgefordert, dem Ordnungsdienst beizutreten. Dies lehnte er ab. Ein Jahr später allerdings wurde es Pflicht in die staatlich organisierte „Hitler-Jugend“ einzutreten. Als er älter wurde, war er gezwungen, wie alle anderen Männer zum „Arbeitsdienst“ zu gehen. Herr Appel erzählte, dass es dort schrecklich war, denn die Männer mussten in Baracken leben und bekamen kaum Wasser und Brot. Rückblickend erläuterte er, dass er sich damals oft gegen die Anforderungen gestellt hat und menschlich gegenüber den Juden war, indem er sie am Leben ließ.
Abschließend warnte Herr Appel uns junge Menschen vor jeder Form von Fanatismus. Er ist der Überzeugung, dass der Anstand, die Courage und die Menschlichkeit die wahren Werte einer zivilisierten Gesellschaft seien.
Für mich persönlich war es eine tolle Erfahrung, Eindrücke der damaligen nationalsozialistischen Zeit zu gewinnen. Mich hat es sehr beeindruckt, wie uns Herr Appel so anschaulich und genau beschreiben konnte, welche Zustände damals herrschten, als wäre es gestern gewesen. Die ganze Klasse 10d hat Herrn Appels Berichten gebannt zugehört, denn seine Geschichten waren für uns natürlich etwas ganz Neues und unglaublich spannend anzuhören.
Lisa von Falkenburg
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