05.06.2010 Am Dienstag, den 04. Mai kam Günther Poehling zu uns an die Schule. Er ist ein Zeitzeuge aus dem 2. Weltkrieg. Günther ist 1927 geboren. Bei Hitlers Machtergreifung 1933 war er 5 Jahre alt. Günther war ein ganz entspannter und lockerer alter Mann, der heute 83 Jahre alt und noch sehr gut in Form ist.
1944 kam er in den Krieg – da war er erst 17 Jahre alt! Er erzählte uns, dass jeder damals an Hitlers Propaganda geglaubt hatte. Jeder sah ihn als den Großen. Er erzählten uns, dass das auch nicht anders zu erwarten war, denn bevor Hitler an der Macht kam, gab es keine Arbeitsplätze. Als Hitler 1933 an die Macht kam, schaffte er Arbeitsplätze in der Rüstung und es wurden z.B. Autobahnen gebaut. Er erzählte uns, dass Hitler Einfluss auf die Gedanken der Menschen genommen hatte, und dass dadurch fast alle Deutschen gegen Menschen jüdischen Glaubens waren.
Uns interessierte, wie es damals mit der Schule aussah, ob es eine Schule gab, und ob da alle hin durften: Ja, damals gab es Schulen, die Schüler hatten Uniformen, die sie tragen mussten. Braunes Hemd und Hose, schwarze Schuhe und ein Halstuch. In der Schule wurde nicht wie bei uns mit „Guten Morgen“ begrüßt, sondern immer mit dem Spruch: Heil Hitler!! Zuhause begrüßte man sich morgens, mittags, und abends immer mit dem Hitler-Gruß: Heil Hitler!!
Über seine Familie erzählte er, dass sein Vater im 1.Weltkrieg als Soldat eingesetzt wurde und Minen entschärfte, dabei ist eine Mine hochgegangen und dadurch verlor er einen Arm und wurde blind.
Er erzählte uns, dass er sich 1944 freiwillig zur Panzertruppe gemeldete und somit im Panzer gearbeitete. Er saß im Panzer und in jedem waren vier Leute und er war als Ladeschütze der Einzige, der nicht sah, was draußen passierte. Auf die Frage nach der Ernährung im Krieg antwortet er: Es gab sehr wenig zu essen, fast jeder hungerte und im Vorratslager konnte man sich Dosen holen – aber man wusste nicht, was in den Dosen war. Manchmal hatte man nur Öl oder Bohnen in den Dosen und manchmal einfache Suppen. Wir fragten ihn, ob es zur Kriegszeit bei der Deutschen Wehrmacht Ärzte gab und ob medizinisch geholfen wurde. Darauf fand er sehr schnell eine Antwort: Zur Kriegszeit gab es fast keine Ärzte an der Front und es wurde fast keine Rücksicht auf Kranke oder Verletzte genommen.
Nach dem Krieg 1945 wurde er als Kriegsgefangener an die Franzosen verkauft. In Frankreich wurde er für 4 Jahre auf einem Minenfeld eingesetzt. Dort musste er die Minen entschärfen, die von den Deutschen gelegt wurden.
Günther Poehling war ein sehr offener Mensch, der sich mit guter Laune in unserer Klasse wohlfühlte, er beantwortete alle Fragen. Wir haben uns bei Günther Poehling herzlich bedankt, der es auch sehr gut fand, dass wir in der Lage sind uns mit so einem schweren Thema zu befassen.
Ogulcan / Klasse 9d
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