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Klima-Speeddating: Optimistisch in die Zukunft schauen?

06.11.2024 Am 2. Oktober 2024 waren wir, das GLSb-Profil, beim Klima-Speeddating der Wetter.Wasser.Waterkant-Woche. Dort trafen wir zehn Klimaexpert:innen aus Hamburg, durch die die unterschiedlichsten Bereiche des Klimaschutzes in Hamburg abgedeckt wurden. Dabei waren Expert:innen von der TUHH, Hamburg Wasser, dem Naturschutzbund NABU, der Baumschule Lorenz von Ehren, dem EnergieBauZentrum, der Behörde für Umwelt, Klima Energie und Agrarwirtschafft, der HafenCity Hamburg GmbH, dem Max-Planck-Institut für Meteorologie, dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie sowie der Meteorologe Frank Böttcher.
In Kleingruppen zogen wir von Klimaexpert:in zu Klimaexpert:in, welche alle auf unterschiedliche Fachrichtungen spezialisiert sind und offen für Fragen waren. So konnten interessante Gespräche entstehen, aus welchen sich die Schwerpunkte „futuristisches Hamburg“, „Anpassung an den Klimawandel im Bereich der Schifffahrt “ und „individuelle Maßnahmen“ herauskristallisierten. Nach unserem Ausflug haben wir uns mit den interessantesten Expert:innen genauer beschäftigt und stellen ihre Ansichten und Beiträge in diesem Artikel vor.

Bäume sind Helden! - Bernhard von Ehren
Bernhard von Ehren ist der Geschäftsführer des Familienunternehmens Lorenz von Ehren, die seit 1865 eine Baumschule betreiben. Diese ist eine der führenden Baumschulen Europas, und sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, Grün in die Stadt zu bringen. Er selbst sagt zu seiner Motivation: „Wir möchten aufwecken, aufrütteln und begeistern! Bäume sind wichtig für die Gesundheit unseres fantastischen Planeten und überlebenswichtig für uns Menschen.“
Wir befragten ihn zu seiner Arbeit, und er erklärte uns, dass durch die Baumschule in Hamburg jährlich zwischen 1000 und 3000 Bäume gepflanzt werden. Zusätzlich verwies auch er darauf, dass diese Zahl höher klingt, als sie eigentlich ist, da viele Bäume zum Beispiel für Neubauten abgeholzt werden. Wir haben uns auch über die verschiedenen Arten von Bäumen unterhalten und welche besonders gut für das wandelnde Klima geeignet sind. Es war interessant einen Einblick aus der Industrie zu bekommen, und eine Perspektive zu hören, in welcher die Klimamaßnahmen mit Unternehmen Hand in Hand gehen.
Eine weitere Frage von uns bezog sich auf die Flächen, die für Bäume nötig sind. Wir fragten ihn nach seiner Meinung zu Bäumen auf Dächern und Gebäudeflächen. Er reagierte sehr positiv und betonte, wie wichtig begrünte Gebäude für Hamburg seien. Zwar muss die Statik des Gebäudes gegeben sein, um die Sicherheit zu gewährleisten, nichtsdestotrotz sollte in Zukunft noch viel mehr getan werden. Als Beispiel nannte er den neu eröffneten Bunker in St. Pauli, bei dem auch die Baumschule von Ehren mitwirkte, und wiederholte noch einmal, wie wertvoll dieser von ihm genannte „kleine Park in der Stadt“ für Mensch, Tier und Luft sei. Sich über das Thema zu unterhalten, hat Hoffnung gemacht. Bäume als Maßnahme gegen den Klimawandel sind etwas, das jedem gefällt und wo Hamburg ein schönes Beispiel dafür ist, was Bäume für eine Stadt ausmachen können. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns sein abschließender Satz: „Noch sind alle Dächer trist, grau und schwarz – das sollte sich in Zukunft ändern!“

Frank Böttcher über die Probleme der Erderwärmung
Frank Böttcher ist ein Wettermoderator, welcher den Extremwetter-Kongress organisiert und Vorsitzender in der Deutschen-Ökologischen-Gesellschaft ist. Er erzählte uns leidenschaftlich und überzeugend von den möglichen Szenarien, welche in naher Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten könnten. Stellt euch vor, jemand sagt euch, dass das Hamburger Wetter in 50 Jahren nicht mehr von Regenfällen dominiert, sondern ähnlich wie im jetzigen Mailand sein wird!
Böttcher zeigte anhand eines Graphen, der die Lufttemperaturen der letzten Jahrzehnte veranschaulicht, dass die Lufttemperaturen deutlich gestiegen sind. Er zeigt einen Zusammenhang zwischen CO2 und globaler Temperatur. Das CO2 steigt zuerst an, wodurch es viel mehr Energie im System gibt, von welcher ein Teil durch die Ozeane gepuffert wird. Dadurch dauert es, bis sich eine erkennbare Wirkung zeigt. Laut Frank Böttcher dauert dieser Prozess ca. 30 Jahre. Diese Annahme sagt, dass der jetzige CO2 stand, die nächsten 30 Jahre beeinflusst.
Es war erschreckend zu hören, dass der Meeresspiegel zukünftig voraussichtlich so weit angestiegen sein wird, dass die uns bekannte Mönckebergstraße unter Wasser stehen wird. Zusätzlich zeigte Böttcher anhand gemessener Daten, dass wir innerhalb von 23 Jahren denselben Temperaturanstieg verursacht haben wie von 1911 - 1991. Frank Böttcher ist der Meinung, dass alle Produkte, die den Planeten kaputt machen, teurer sein sollten, als Produkte die den Planeten erhalten. Außerdem ist er der Meinung, dass Mobilität klimaneutral werden sollten.

Kerstin Kuchta: Optimistisch in die Zukunft schauen!
Während unseres Speed-Dating-Interviews haben wir außerdem die Hochschullehrerin, Ingenieurin und Professorin Kerstin Kuchta kennengelernt. Sie leitet ein eigenes Forschungsinstitut mit einem Team von 25 Personen, die weltweit ihre Projekte leiten. Frau Kuchta spezialisiert sich vor allem auf die Kreislaufwirtschaft, d.h. sie plant Recyclingverfahren, Produktdesign und auch Materialersatz. Dabei achtet sie darauf, dass bei der Produktion der Produkte keine Materialien von außerhalb Europas geliefert werden und die Rohstoffe biologisch abbaubar und einfach zu recyceln sind. Außerdem ist ihr wichtig, dass Wirtschaftskonzepte so verbessert werden, dass wir als Menschen nicht auf Besitz, sondern auf Services angewiesen sind. Damit meint sie, dass unser Alltag so komfortabel strukturiert wird, dass wir kein Auto mehr brauchen, sondern Alternativen wie die öffentlichen Verkehrsmittel oder Carsharing nutzen können. Zu guter Letzt fragten wir Frau Kuchta, ob sie der Meinung ist, dass Hamburg einen wirtschaftlichen Wandel braucht. Sie meinte jedoch ausdrücklich, dass eher die Wirtschaft einen Wandel braucht. Um diesen wirtschaftlichen Wandel zu erreichen, ist sie der Meinung, dass man dringend dekarbonisieren sollte und mehr auf Services statt auf Produktion setzen sollte. Um Ressourcen zu sparen, verwenden einige Unternehmen laut Kuchta bereits wiederverwendbare Hartplastikflaschen, die man bei der Rückgabe auffüllen lassen kann. Doch diese nachhaltigen Produkte kann sich ein Großteil der Bevölkerung nicht leisten, weshalb sie dazu verleitet sind zu den preiswertigeren Produkten greifen. Eine Forderung von Kerstin Kuchta ist es daher, dass die klimafreundlicheren Angebote attraktiver für die breite Bevölkerung werden.
Kerstin Kuchta ist sehr optimistisch in Bezug auf das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein. Um das zu erreichen, muss die ganze Welt zusammenhalten und gemeinsam für eine bessere Zukunft sorgen. Wir hatten ein sehr angenehmes Gespräch mit Frau Kuchta, sie ist sehr optimistisch und lösungsorientiert gegenüber der Klimakrise, in der wir uns alle befinden.

Insgesamt hat uns das Speeddating sehr gut gefallen, weil durch die Expert:innen viele Themenbereiche abgedeckt wurden und die Themen und Informationen bei uns zahlreiche Interessen geweckt haben, da sie vielseitig waren und in der breiten Masse oftmals untergehen. Die Beiträge waren also besonders informativ, wenn die Themen in der heutigen Gesellschaft eher nicht so oft angesprochen werden. Leider konnte man die Sichtweise der Presse sowie die Aspekte von jugendlichen Aktivist:innen nicht kennenlernen, weil die vertretenden Expert:innen leider nicht anwesend waren.
Zum Ende würden wir uns gerne noch einmal bei Frau Günther und Wetter.Wasser.Waterkant bedanken, dass wir diesen Ausflug machen konnten. Wir konnten viele spannende und neue Einblicke bekommen und alle unsere Fragen stellen. Wir empfehlen jeder Klasse, dieses Projekt zu besuchen, um neue Perspektiven und Meinungen zu erhalten.

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